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Alabama – Greatest Hits (1989)

AMIGA 856470
(1 Exemplar – eigene Sammlung)

Covertext

Als im Jahre 1986 in den USA die LP „Greatest Hits“ der Country-Rock-Band Alabama erschien, hatte diese Formation bereits eine beachtliche Erfolgsbilanz aufzuweisen. Von den bis dahin veröffentlichten acht Langspielplatten waren über 20 Mill. Exemplare verkauft worden, ein Ergebnis, das sich in Gold- und Platinauszeichnungen niederschlug. Fast jede ausgekoppelte Alabama-Single war auf dem ersten Platz der amerikanischen Countrycharts gelandet und die Country Music Association von Nashville hatte die Band in den Jahren 1981 bis 84 dreimal zum Entertainer, dreimal zur besten Gesangs- und zweimal zur besten Instrumentalgruppe des Jahres gekürt.

Fragt man nach den Wurzeln von Alabama, so liegen diese im gleichnamigen Bundesstaat im Süden der USA.

Dort in Fort Payne/Alabama wurde Leadgitarrist Jeffrey Alan Cook am 27. August 1949, Sänger und Rhythmusgitarrist Randy Owen am 13. Dezember 1949 und Bassist Teddy Wayne Gentry am 22. Januar 1952 geboren.

Randy und Ted verlebten ihre Kindheit auf benachbarten Farmen in den Lookout Mountains, wo sie schon bald bei der Baumwollernte, dem Kühemelken und dem Heuwenden halfen. In ihren Familien kamen die musikalischen Einflüsse aus dem kirchlichen Liedgut, Randy Owens Eltern hatten eine Gospelgruppe, und auch der im häuslichen Bereich gepflegten Country Music.

Jeff Cook dagegen wuchs in der Stadt Fort Payne auf, war mit 13 Jahren bereits Leadgitarrist in einer Rockband und kurz darauf Diskjockey bei einer lokalen Radiostation. Bei ihm verband sich die Country Music mit den Pop-Einflüssen der 60er Jahre.

Nachdem die drei in den unterschiedlichsten Bands Pop, Soul, Gospel, Country und Bluegrass gespielt hatten, taten sie sich nach gemeinsamen Highschooljahren Weihnachten 1969 zusammen. Dabei war sicher die Tatsache, daß Randy, Ted und Jeff Cousins sind, nicht ganz unwichtig. Zunächst allerdings verlegten sie ihre musikalischen Interessen an die Wochenenden. Beruflich versuchten sich Teddy Gentry und Randy Owen im Teppichhandel, während Jeff Cook bei einer Elektrofirma tätig war.

Anfang der 70er Jahre schlug sich das Trio mit wechselndem Drummer unter dem Namen „Wild Country“ u.a. im nahegelegenen Canyonland-Ausflugspark oder im Vorprogramm von Countrystars wie Bobby Bare und Cal Smith durch.

1973 führte schließlich das verlockend erscheinende Angebot eines Clubs in Myrtle Beach/South Carolina zum endgültigen Berufswechsel. Obwohl die Band dort sechsmal pro Woche auf der Bühne stand, blieb der große Erfolg zunächst aus. 1977 entschloß man sich zur Namensänderung, denn „es passierte uns, daß die Leute in Myrtle Beach den Namen Wild Country vergaßen, sich aber daran erinnerten, wo wir herkamen und durch den Saal riefen: ‚He Alabama‘, so erschien es uns nur logisch und es ist auch ein verdammt guter Platz in den Schallplattenläden ganz vorn im Album-Regal zu stehen.“ (Jeff Cook)

Jetzt wurde auch eine kleine Plattenfirma in Nashville auf die Band aufmerksam und veröffentlichte die Single „I Wanna Come Over“, die im Herbst 1979 in die Top 40 der Countrycharts gelangte. Zu dieser Zeit hatte sich auch mit dem am 11 Mai 1955 in Springfield/Massachusetts geborenen Mark Herndon nach siebenmaligem Wechsel ein rockmusikalisch vorbelasteter Drummer gefunden, der bis heute das Alabama-Quartett vervollständigt.

Noch 1979 gelang der Band mit der Owen/Gentry-Komposition „My Home‘s In Alabama“ ein Top-20-Erfolg, der im April 1980 schließlich zu einem lukrativen Schallplattenvertrag bei einer großen Firma führte. Die erste dort veröffentlichte Alabama-LP „My Home‘s In Alabama“ brachte neben dem Titelsong mit „Tennessee River“ und „Why Lady Why“ die ersten Nr. 1-Single-Erfolge. 1981 gelangen mit dem Album „Feels So Right“, der gleichnamigen Auskopplung und den Singles „Old Flame“ und „Love In The First Degree“ weitere Anschlußtreffer. Auch die darauffolgenden Jahre brachten mit den LP „Mountain Music“ (1982), „The Closer You Get“ (1983), „Roll On“ (1984) und „40 Hour Week“ (1985) beständigen Erfolg, der bis heute anhält.

Worin liegt nun aber das Geheimnis für die kontinuierliche Präsenz von Alabama auf den vorderen Plätzen der Countrycharts? Da ist zunächst einmal der Sound. Ein an britische Beatgruppen der 60er Jahre erinnernder geschlossener Harmoniegesang verbunden mit schlichten überschaubaren Arrangements, die sowohl Rock- als auch Countryeinflüsse möglich machen. Die Liedinhalte spannen sich von der Rückbesinnung auf landschaftliche Schönheit („My Home‘s In Alabama“) und Kindheitserinnerungen („Mountain Music“) über Zweierbeziehungen („Feels So Right“) bis zu manchmal sogar sozialkritischen Akzenten („40 Hour Week“).

Bei der Zusammenstellung ihrer Platten sind die vier von Alabama sehr kritisch. „Wir suchen immer die zehn besten Songs für ein Album aus, egal ob sie von uns stammen oder nicht. Mit eigenen Songs verdienen wir natürlich mehr Geld, aber uns ist wichtiger, daß unter dem Namen Alabama nur das Beste verkauft wird.“ (Teddy Gentry)

Dazu kommt noch die jahrzehntelange Erfahrung und der fast familiäre Zusammenhalt, beides Faktoren, die die Band bisher auch vor gefährlichen Superstar-Höhenflügen bewahrt hat.

In jedem Falle entzieht sich die Musik dieser Gruppe allen Einordnungsversuchen und auch das ist beabsichtigt. „Unsere Musik ist Alabama. Der eine mag sie für Rock halten, der andere für Country, uns ist das egal, solange sie ankommt.“ (Jeff Cook)

Rainer Kruggel (1989)

Titelliste

A1 – She And I – 5:16
(Dave Loggins)

A2 -Mountain Music – 4:11
(Randy Owen)

A3 – Feels So Right – 3:34
(Randy Owen)

A4 – Old Flame – 3:10
(Donny Lowery / Mac McAnally)

A5 – Tennessee River – 8:05
(Randy Owen)

B1 – Love In The First Degree – 3:17
(Jim Hurt / Tim Dubois)

B2 – 40 Hour Week (For A Livin’) – 3:20
(Dave Loggins / Lisa Silver / Don Schlitz)

B3 – Why Lady Why – 4:09
(Teddy Gentry / R. Scott)

B4 – The Fans – 4:52
(Teddy Gentry / Greg Fowler / Randy Owen) 4:52

B5 – My Home’s In Alabama – 8:27
(Randy Owen / Teddy Gentry)

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Fotos: BMG Ariola Hamburg
Gestaltung: Karl Groß
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